In Deutschland zanken sich Bund und Länder wie gehabt (zuletzt beim kläglichen Bildungsgipfel unter dem Motto "Vertagen, verschleppen, vertrösten", so Spiegel Online), während die Europäisierung der Wissenschafts- und Bildungspolitik fortschreitet und die Hochschulen zunehmend mehr Energie darauf verwenden, die Europapolitik zu verfolgen und zu beeinflussen.
Die European University Association (EUA, dazu gehören zahlreiche deutsche Hochschulen) und andere Hochschulorganisationen freuen sich, während die Kommission darin erst einmal nur eine administrative Strukturentscheidung sehen will, wie University World News berichtet. Sprecher Thomas Pritzkow verweist auf den Kontext der in vielen Mitgliedstaaten dringlichen Modernisierung des tertiären Bildungssektors, die Fortführung des Bologna-Prozesses, der Erasmus-Programme, des Aufbaus des European Institute of Innovation and Technology, der Einbindung der Marie-Curie-Förderprogramme für wissenschaftliche Talente und des zentralen Stellenwerts von Forschung und Ausbildung in der neuen EU-Strategie EU2020 (Nachfolger der Lissabon-Strategie).
Bernd Waechter von der Academic Cooperation Association (deutsches Mitglied: der DAAD) rätselt auch noch, was das genau zu bedeuten hat, aber immerhin: "Wir begrüßen das natürlich, weil man nun, in Kissingers Worten, eine einzelne Telefonnummer hat", sagte er laut UWN. Bei der EUA hofft Generalsekretärin Lesley Wilson auf "mehr Fokus auf den Hochschulbereich", wichtig for allem für die gebündelte Organisation zahlreicher Förderprogramme und der Umsetzung der beim jüngsten Wissenschafts-Ministerrat beschlossenen Internationalisierungs-Maßnahmen.
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