Sonntag, 31. Oktober 2010

Firma an Öffentlichkeit: Schaut her, so machen wir unsere Lobbyarbeit

"Wie redet man eigentlich über sein Lobbying?", fragte Doug Pinkham, Präsident des Public Affairs Council (PAC), vor einiger Zeit in seinem Blog."Was sagt man zu Mitarbeitern, Kunden, Aktionären und anderen? (...) Leider sagen viele Unternehmen darüber praktisch gar nichts." Selbst bei prominenten Marken-Firmen, die besonders unter Druck stehen sich zu erklären.

Das ist in Deutschland auch so. Bevor wir dazu kommen, welche Infos über Lobbyarbeit deutsche Unternehmen veröffentlichen, hier ein paar gute Beispiele, die Doug in den USA ausmacht:
Was lässt sich nun auf den Websites von Unternehmen in Deutschland finden?

Die Kommunikation über politische Themen im Bereich der CSR ist schon ganz ordentlich. Das Bild bei der Information über Lobbyarbeit ist dagegen diffus.

Schon bei der Suche nach den Namen der Politikverantwortlichen in Zentrale und Firmenrepräsentanzen wird man oft scheitern. Informationen über Lobbyprojekte, über Gesetzgebung, Regulierung, Subventionen, kritische Issues auf der politischen Agenda sind selten und oberflächlich. Allgemeinplätze bestimmen die Texte. Und wenn es Konkretes gibt, dann so gut wie nie in Verbindung zum Web 2.0. Immerhin ist in hochregulierten Branchen eine Zunahme der Online-Informationen zu erkennen:
Das ist alles nicht schlecht und geht schon viel weiter als vor einigen Jahren, bleibt jedoch meist versteckt und schmale Kost.

Man soll nicht ungerecht sein. Fast alle CSR-Seiten (meist unter der Rubrik "Verantwortung") enthalten auch politische Aussagen und Positionen, man kann sich ein Bild über politische Ansätze der Unternehmen machen, die sich keineswegs immer hinter ihren Verbänden herstecken.

Wie aber konkret Lobbyarbeit aussieht, wer dafür verantwortlich ist, wie die PA-Organisation aufgestellt ist, welche Prinzipien und Regeln dafür gelten, welche Instrumente genutzt werden, das wird selten offengelegt.

Von einer prominent platzierten Politik-Information zu Gesetzgebung und Regulierung oder strukturierten Gesamtdarstellung der politischen Aktivitäten der beteiligten Abteilungen kann keine Rede sein. Politische Web 2.0-Aktivitäten (außerhalb der CSR) sind, mit wenigen Ausnahmen, weitgehend ein Fremdwort.

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