Dienstag, 13. März 2012

Als der Kaiser "is nich" sagte


Teil 9 der Serie zur Geschichte der politischen Kommunikation "P&K HISTORIE": Die verhinderte Weltaustellung in Berlin 1896




Eine Weltausstellung in Berlin! Die Idee faszinierte die junge Reichshauptstadt. Doch Kaiser und Regierung sagten nein. Die Berliner rebellierten und stellten 1896 ein protziges Ersatz-Spektakel auf die Beine.

Jede „Expo universelle“ war ein Härtetest fürs nationale Image und den Rang der Mächte. Auf dieser Bühne inszenierten Nationen ihre Innen- und Außenpolitik. Dass Deutschland keine eigene Bühne zimmern wollte, lag nicht zuletzt an einer Wirtschafts-Lobby, die in sich gespalten war. Die Expo-Fans um Ludwig Max Goldberger, Präsident des Vereins Berliner Kaufleute und Industrieller, setzten sich gegen skeptische Interessengruppen im Rest des Reiches einfach nicht durch. Und die Reichsregierung scheute politische Risiken.

Althaus, M. (2012, März). Als der Kaiser "is nich" sagte. Politik und Kommunikation, S. 50-51.