Thomas Ritz sagt Sätze, die sich sonst niemand im politischen Betrieb in Berlin wagen würde auszusprechen. Zum Beispiel den: „Ich haue Frauen.“Und zwar mit der Bullenpeitsche, kostümiert als Dompteur. Als Vorstand der Bundesvereinigung Sadomasochismus (BVSM) trägt er im politischen Betrieb allerdings Anzug. Gefunden hat ihn der Autor unter Nummer 675 der „Öffentlichen Liste über die Registrierung von Verbänden und deren Vertretern“. In der Tat, auf Seite 221 notiert die Bundestagsverwaltung:
Die BVSM vertritt die Belange von Sadomasochisten. Die Vereinigung ist Ansprechpartner für überregionale Organisationen sowie Informationsplattform zum Thema Sadomasochismus. Die BVSM unterstützt die regionalen sadomasochistischen Gruppierungen und ist die größte deutsche SM-Organisation. Mitgliederzahl: 259, Anzahl der angeschlossenen Organisationen: 68.Er vertrete etwa zehn Prozent der Menschen, denen sadomasochistische Züge nachgesagt würden. Als Beispiel seiner Arbeit nennt er den Diagnoseschlüssel "ICD-10", nach dem Ärzte für die Krankenkasse eintrügen, wie es etwa zu einer Verletzung kam. Ritz will den Code streichen lassen, weil eine schwere Verletzung möglicherweise zur Meldung der persönlichen Patientendaten führen könne.
Der Autor findet auch die „Europäische Gesellschaft für Professionelles Piercing“ (EAPP). Als Vorsitzende betreibt Martina Lehnhoff Berufspolitik - "Piercer" soll nach Meinung der EAPP zum staatlich anerkannten Ausbildungsberuf werden.
Der Kurier blätterte weiter in der Verbändeliste. "Manchmal scheint die Namenswahl unglücklich zu sein", konstatiert der Autor. „Verband der Hersteller und Ausrüster von Rampenverladeeinrichtungen e.V.“ (VERA) passe ja nicht mal auf eine Visitenkarte. Und kommentiert weiter:
Eher entspannt dürfte es beim „Kaugummi-Verband“ zugehen, zumindest dem Namen nach. Aber wie muss man es sich nur bei der „Arbeitsgemeinschaft des mittleren vermessungstechnischen Dienstes bei der Deutschen Bahn AG (AMVB)“ vorstellen? Klingt jedenfalls mäßig spannend.Aha. Haha.
Dann denken wir doch lieber daran, wie es wäre, wenn wenn der „Bundesverband Erotik Handel e.V.“ die Abgeordneten mal zum „Parlamentarischen Abend“ einladen würde…
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