"Ex-Politiker sind in der Wirtschaft so gefragt wie nie", meint Arno Balzer, Chefredakteur des Manager Magazins. In der aktuellen Ausgabe spürt die Titelstory "Der Kanzler-Bonus" den zweiten Karrieren von Spitzenpolitikern und dem Drehtüreffekt nach, angefangen mit "Wie Gerhard Schröder sein Geld verdient".
Als Bundeskanzler verdiente Schröder 240 000 Euro im Jahr. Als Pensionär kommt er laut Manager-Magazin rund 1,5 Millionen Euro. In erster Linie durch Vorträge (50 000 Euro pro Auftritt), Beraterhonorare (150 000) oder 250 000 Euro als Vorsitzender des Aktionärsausschusses von Nord Stream und weitere Posten. O-Ton Schröder: „Mir war klar, dass ich meine in der Politik zusätzlich erworbenen Kenntnisse nicht am Amtsgericht Hannover umsetzen kann, sondern besser in Form von Beratung an der Nahtstelle zwischen Wirtschaft und Politik."
Einige Details im Bericht sind recht interessant. So wird der Nordstream-Posten thematisiert. "Die Zusage kam zwei bis drei Monate zu früh", zitiert das Magazin Schröder-Vertraute. Schröder selbst habe die Nachricht bis nach Weihnachten unter Verschluss halten wollen. Nordstream aber ist zufrieden mit Schröders Hebelwirkung, unter anderem in Skandinavien.
In Paris berät Schröder das Bankhaus Rothschild & Cie. In Ankara trifft sich Schröder regelmäßig mit Regierungschef Erdogan trifft. Als Aufsichtsrat der TNK-BP in Moskau vermittelt er zwischen den russischen und britischen Anteilseignern.
Manager Magazin macht besonderes Interesse an Ex-Politikern bei Investmentbanken aus.
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