Unumstritten sind sie aber nicht, und auch über Reformen wird vermehrt diskutiert. Die große Heterogenität der Wirtschaftsinteressen macht die Konsensproduktion in der Kammer nicht einfach.
Im Wirtschaftsblatt hat der Wirtschaftssprecher der Sozialdemokraten, Christoph Matznetter, jüngst ein „Weg vom Industrie-Lobbying“ gefordert. Teil des Wahlkampfes, denn auch zur Wahl der Wirtschaftskammer (27.2.-2.3.) treten Parteigruppierungen an.
Das von den korporatistischen Kammern abgewandte, eher pluralistische Public Affairs Management, wie es von einigen Beratungsgesellschaften in Wien - organisiert in der ALPAC - seit rund 10 Jahren professionell angeboten wird, scheint Matznetter nicht zu gefallen.
Allgemein findet er das Kammersystem zwar verbesserungswürdig, aber sonst "sehr gut: Alle Wirtschaftstreibenden haben eine zentrale Interessensvertretung, die demokratisch gewählt wird. Das ist der wesentliche Vorteil gegenüber anderen Lobbying-Gruppen. Wer glaubt, dass man besser vertreten ist, wenn jede Branche, wie in den USA, eigene Interessensvertretungen hat, wird sehen, dass es dann nur mehr darum geht, wer am meisten zahlt. Manche Branchen wären dann gar nicht mehr vertreten."
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