Dienstag, 15. Juni 2010

Adam Nimmersatt AG und Government Motors

Das Handelsblatt ist aber wirklich gemein. "Staatshilfe für Opel: Die Adam Nimmersatt AG", titelt die Wirtschaftszeitung. Vor dem Hintergrund des Koalitionsstreits listet das Blatt die Subventionen auf. "Kein anderer Autobauer bedient sich so ungeniert staatlicher Hilfen", heißt es, und weiter:
"eine bittere Lektion für den Steuerzahler. Lobbyismus lohnt sich, lernt er einmal mehr. Politiker sind trotz leerer Kassen noch immer bereit, staatliche Zuschüsse und Kreditbürgschaften für Firmen zu gewähren, die durch Missmanagement in Schwierigkeiten geraten sind. ...

So ungeniert wie die "Adam Nimmersatt AG" hat schon lange kein deutsches Auto-Unternehmen um Hilfen des Staates gefeilscht. Die Werke in Eisenach und Kaiserslautern wurden auch mit Steuerzahlerhilfe errichtet. In der Finanzkrise nahm das Unternehmen einen Überbrückungskredit des Bundes von 1,5 Mrd. Euro in Anspruch, profitierte von der Abwrackprämie und will nun - nach mit großer Geste erfolgter Rückzahlung der Hilfen - eine Millionenbürgschaft beantragen.

Die Mutter in Detroit dient als Vorbild: Kein Autokonzern des Westens lebt so ausgiebig von öffentlichen Geldern wie GM, weshalb das Kürzel in den USA auch mit Government Motors übersetzt wird.
Merke: Um im Wettbewerb zu bestehen, ist Politik und Interessenvertretung mindestens genauso wichtig wie Produkt-, Finanz- und Marketingmanagement.

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