Eine private 15-Millionen-Spende für die akademische Weiterbildung von Abgeordneten-Mitarbeitern, damit sie dem Parlament professioneller und qualifizierter zuarbeiten können: Wo gibts denn sowas?
Leider nicht in Deutschland, sondern in Kanada. Die Carleton University in Ottawa hat den Scheck eingestrichen, ausgestellt hat ihn der Öl- und Gas-Milliardär Clayton Riddell (68). Es ist die größte Spende, die die Uni jemals erhalten hat.
Bisher hatten die Mitarbeiter des Parlaments wenig Möglichkeiten, sich über Training-on-the-job hinaus fortzubilden. In letzter Zeit haben sich offenbar auf dem Parliament Hill die Berichte über schlechte interne Politikberatung, Inkompetenz und schlechtes Urteilsvermögen etwas gehäuft.
Petrodollars fürs Politikmanagement: Carleton soll's nun ab Herbst 2011 richten - mit einem Master-Aufbaustudium in politischem Management. Es ist das erste Programm seiner Art in Kanada. Vermittelt hat die Spende der frühere Oppositionsführer Preston Manning (Reformpartei).
Dafür holt sich die Uni Aufbauhilfe aus dem Süden - von der Graduate School of Political Management (GSPM) der George Washington University in Washington DC und vom Ray Bliss Institute of Applied Politics der University of Akron, Ohio. Neben dem akademischen Curriculum in Politikanalyse, Verfahren und politischer Kommunikation sollen vor allem Praktika und Workshops zur Qualifizierung beitragen.
Nicht nur Abgeordnetenmitarbeiter sollen in den Genuss akademischer Weihen kommen, sondern auch viele andere im politischen Betrieb Beschäftigte - von der Exekutive bis zu Parteien, Verbänden und NGOs.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen